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Facebook geht vor Gericht; Neues Advertiser Center für YieldKit

ExchangeWire bündelt ab sofort die wichtigsten Nachrichten aus der Region DACH mit Schlaglicht-Interviews aus der deutschsprachigen Programmatic-Szene. Diese Woche: Facebook geht gegen Datenschutzanordnung vor Gericht; YieldKit Advertiser Center; Burda baut AdTech Factory aus; und Deutschland auf Platz 3 in Viewability-Vergleich.

Facebook wehrt sich gegen Datenaustauschstopp vor Gericht

Die zweite Runde in der Auseinandersetzung zwischen Facebook und deutschen Datenschützern hat begonnen. Das soziale Netzwerk mit europäischem Hauptsitz in Dublin zieht vor Gericht, um die Verwaltungsanordnung des Hamburger Landesdatenschutzbeauftragten Johannes Caspar aufheben zu lassen.

Gegenstand der Argumentation ist das an Facebook gerichtete Verbot der Hamburger Behörde, die Daten von Nutzern der Tochter-App WhatsApp auszuwerten. Facebook will die Anordnung damit aushebeln, dass die deutsche Behörde für das Unternehmen nicht zuständig sei: Der Hauptsitz liege in Irland, dementsprechend seien die irischen Datenschützer ausschlaggebend für die Regulierung der europäischen Aktivitäten.

„Facebook versucht, unter dem Radar des deutschen Datenschutzrechts hindurchzufliegen und sieht Irland als One-Stop-Shop für die Aktivitäten in ganz Europa", zitiert das Hamburger Abendblatt Datenschützer Caspar. „Das nationale Datenschutzrecht ist jedoch anwendbar, wenn das Unternehmen eine Niederlassung in dem Land betreibt, wie es bei Facebook der Fall ist.” Das wäre in diesem Fall Hamburg, von wo Facebook seine Werbegeschäfte führe.

Weitergehend wird nun zunächst das Verwaltungsgericht prüfen, ob es überhaupt für die Sache zuständig ist.

YieldKit will Kooperation zwischen Advertising-Stakeholdern stärken

„Wir wollen mit unserem exklusiven Advertiser Centre dazu beitragen, dass die Zusammenarbeit zwischen Advertisern, Affiliate Netzwerken, Agenturen und Publishern für alle Seiten zufriedenstellend und gewinnbringend ist und damit lange hält“, sagt CEO und YieldKit-Gründer Oliver Krohne. Und das dank eines neues Advertiser Centers:

Das Advertiser Center erlaubt Affiliate Netzwerken, Advertisern und Agenturen Überblick über ihren Traffic zwischen Affiliate-Programmen und Publishern - und soll somit auch besseres Targeting ermöglichen.

Zu diesem Zweck lassen sich im Advertiser Center beispielsweise Segmente, Betriebssysteme, Browser oder Herkunftsländer der Nutzer auswählen. Eine Blacklist erlaubt den Ausschluss von Publishern, bei denen die Advertiser nicht werben wollen.

Im September 2016 hatte YieldKit gerade eine eigene DMP herausgebracht.

Burda baut Ad Operations weiter aus

AdTech Factory soll sich weiterentwickeln. Die Burda-Tochter baut den Full-Service-Bereich Ad Operations aus: Hier werden Werbeflächen- und Kampagnenmanagement für alle digitalen Kanäle (Display, Mobile, Video) und Werbemittel zusammengefasst.

Zum Ausbau des Bereichs holt sich AdTech dazu einen Director Ad Operations ins Boot. Der Adtech-Veteran Alexander Schott hat die Position bereits zum 1. Oktober 2016 angetreten. Zu seiner Verantwortung gehören unter anderem Campaign Management, Programmatic Management, Publisher Operations sowie das Ad Technology Development und -Management.

Schott war zuletzt als Director Partner Operations bei Yahoo tätig und durchlief zuvor verschiedene Positionen bei SevenOne, AOL Deutschland, United Internet Media, Vertical Network Media und Media Group One.

Deutsche Viewability-Rate bei 59%

Im dritten Quartal 2016 zeigt sich die Viewability-Rate von Displaywerbung in Deutschland besser als der europäische Durchschnitt: Mit 59% liegt sie drei Prozentpunkte über der Durchschnittsmarke. Das stellt jetzt Meetrics in seinem Viewability Benchmarks-Bericht fest.

Und dennoch ist Deutschland im Vergleich nur auf Platz 3. An der europäischen Spitze steht in dem Benchmark-Vergleich von Meetrics das Nachbarland Österreich. 69% der Werbung war im dritten Quartal 2016 dort sichtbar. Auf Platz 2 befindet sich Frankreich, mit 60% nur knapp vor Deutschland.

Das Schlusslicht im internationalen Vergleich bildet Großbritannien. Dort lag die Viewability-Rate noch unter dem Durchschnitt, und zwar bei 49%. Die höchste Ansichtsdauer erzielen in Deutschland und Österreich übrigens Sitebars mit jeweils rund 40 Sekunden.