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Viewability-Rate in Deutschland steigt; Adjust kooperiert mit Line

ExchangeWire bündelt die wichtigsten Nachrichten aus der Region DACH mit Schlaglicht-Interviews aus der deutschsprachigen Programmatic-Szene. Diese Woche: Viewability in Deutschland im Aufwärtstrend; Adjust expandiert Angebot in Asien weiter; The Adex holt Andreas Kranki; und Fünf Fragen an Olaf Mahr, MD Deutschland, Double Verify.

Digitale Ads in Deutschland werden sichtbarer

Die Sichtbarkeitswerte von Banner-Ads steigert sich in Deutschland erneut. Und auch die Viewability-Statistik für Video-Ads macht sich im dritten Quartal 2017 gut, so die aktuelle Viewability-Auswertung von Meetrics.

Für das dritte Quartal konstatiert Meetrics in seinen Benchmarks erneut einen sachten Aufwärtstrend: So legte die Viewability bei Display-Kampagnen von 57 auf 58 Prozent zu. Für Max von Hilgers, Managing Director und Co-Founder, Meetrics, Grund für Optimismus: „Diese anhaltend positive Tendenz ist für uns ein Zeichen, dass die Bemühungen, die Sichtbarkeit von Werbeanzeigen zu steigern, Früchte tragen“, so Max von Hilgers, Managing Director und Co-Founder von Meetrics.

Auch bei Video Ads gab es erfreuliche Ergebnisse. Hier haben vor allem die In-Stream Platzierungen von Video Ads für hohe Viewability von 80 Prozent gesorgt. Hilgers: „Die Video Viewability Benchmarks sollten uns als Vorbild dienen, diese auch bei Banner Ads zu erreichen. Zu viel Budget geht noch verloren und Werbebotschaften werden nicht richtig transportiert. Im deutschen Markt gibt es immer noch viel zu tun. Advertiser, Publisher und Agenturen sollten gleichermaßen Initiative zeigen, gute Viewability-Werte zu erreichen und dazu alle technischen Hilfsmittel nutzen.“

Im europäischen Vergleich gab es bei den Spitzenwerten einen Wechsel. Der bisherige Spitzenreiter Österreich mit 67 Prozent Viewability wurde von Italien (68 Prozent) auf Platz 2 verwiesen. Österreich hatte im 2. Quartal noch eine Viewability-Rate von 69 Prozent erreicht. Deutschland bleibt mit 59 Prozent und einem 1 Prozentpunkt mehr als im 2. Quartal im Vergleich der größten europäischen Märkte weiterhin im Mittelfeld. Das Schlusslicht bildet übrigens Großbritannien mit einer Sichtbarkeitsrate von 52 Prozent.

Adjust weitet Angebot in Asien aus

Erst China, jetzt Korea: Die Berliner Ad Tech-Schmiede Adjust wird offizieller Partner des koreanischen Messenger-Service Line. Damit bringt Adjust den Entwicklern von Apps Zugang zu mehr als 200 Millionen Usern in Asien.

Über die Aufnahme in das Marketing-Partner-Programm des koreanischen Messaging-Services Line und als Teil der Line Ads Plattform ist Adjust eines der wenigen internationalen Unternehmen, die innerhalb von Line Kampagnen tracken und analysieren können - was den Nutzern von Adjust mehr Einblick in die Effektivität ihrer Werbeausgaben auf dem asiatischen Markt verspricht.

„Die Line Ads Platform wird bereits jetzt von vielen Werbetreibenden dazu genutzt, um ihre Nutzerschaft weiter auszubauen. Die Partnerschaft von Line und Adjust ermöglicht es beiden Unternehmen, ihren Kunden transparente und klare Analysedaten zu ihren Kampagnen zu liefern”, erklärt Christian Henschel, CEO und Co-Founder, Adjust. „Am Ende stehen ein besseres Targeting, höhere Transparenz und bessere KPIs.”

Line hat nach Unternehmensangaben mehr als 200 Millionen Nutzer auf der ganzen Welt, mit besonderem Schwerpunkt in den Ländern Japan, Taiwan, Indonesien und Thailand.

C-Level-Verstärkung bei The Adex

Andreas Kranki, The Adex

Die DMP The Adex erweitert ihr Führungsteam. Mit Beginn des laufenden Monats verstärkt die Berliner virtual minds-Tochter die Managementetage mit einem Chef Technology Officer. Neu an Bord ist Andreas Kranki, der sich in seiner neuen Rollen auf die strategische und technische Weiterentwicklung des Produktangebots konzentrieren soll. Außerdem im Visier: der weitere Ausbau der Entwicklungs- und Technologieteams mit besonderer Berücksichtigung von Realtime und Mobile.

Kranki wechselt von einer vorherigen Tätigkeit als Director Product Engineering und CTO bei der News-App Upday. Kranki freut sich auf die Rückkehr in den Adtech-Markt. „The Adex bietet schon jetzt eine der führenden DMPs auf dem europäischen Markt und mit den weiteren Angeboten im virtual minds Plattformportfolio ein tolles Umfeld, um Adtech-Innovation mit großen Schritten voranzubringen. Durch die Anwendung von Smart Data und Echtzeittechnologien werden wir in der Lage sein, führende kontext-basierte Lösungen im deutschen und europäischen Sinne zu gestalten.“

In seiner neuen Funktion berichtet Kranki direkt an Dino Bongartz, CEO von The Adex.

Fünf Fragen an Olaf Mahr, MD Germany, Double Verify

Falschnachrichten sind seit einem Jahr in aller Munde. Welchen Einfluss haben Fake News auf programmatische Werbung?

Viele Fake News-Seiten oder genauer gesagt Webseiten, die unbegründete und oftmals politisch aufgeladene Informationen veröffentlichen, sind oft durch Hetze und Hassrede gekennzeichnet. Unsere großen Marken-Advertiser erwarten von uns, sicherzustellen, dass ihre Werbung auf solchen Seiten nicht erscheint, denn schon eine einzige Impression könnte den jahrelang aufgebauten Markenwert beschädigen. Im vergangenen Jahr haben wir an Tagen mit wichtigen Nachrichten vermehrt solche Falschnachrichten gesehen. Terror- und politische Ereignisse haben einen signifikanten Einfluss auf das Aufkommen [solcher Nachrichten] und wir ermutigen die Advertiser, gegen solche Fälle Vorkehrungen zu treffen.

Olaf Mahr, Double Verify

Gibt es unterschiedliche Trends in Bezug auf die Markensicherheit?

In unserem kürzlich veröffentlichten Global Insights Report haben wir im Gegensatz zu dem Bereich EMEA in den USA einen höheren Anteil an Brand Safety-Blocking festgestellt. Die Spitzen-Blockraten traten dabei in Brasilien auf. Obwohl sich die Block-Statistiken je nach Land unterschieden, arbeiten globale Marken mit Agenturen zusammen, um Markensicherheitsprofile zu erstellen, die weltweit Synergie und Medienqualität sichern.

Wie sieht es mit Markensicherheit in Deutschland aus - wird das Thema hierzulande von Werbetreibenden und Publishern aufgegriffen?

Markensicherheit wird zu einem globalen Anliegen. Advertiser sind mit ihrer Geduld am Ende und verlangen weltweit Transparenz was Medienqualität angeht. Wir arbeiten diesbezüglich mit großen Marken zusammen, die in mehr als 75 Märkten aktiv sind. Medienqualität ist für diese ein Top-Thema.

Wie spiegelt sich dies im Geschäft und in den Aktivitäten von DoubleVerify wider?

Double Verify ist wichtig, Werbetreibenden Vertrauen in unsere Medienqualität zu vermitteln. Seit 2008 hat Double Verify Hunderten von Fortune-500-Unternehmen dabei geholfen, das Beste aus ihrem Werbebudget herauszuholen, indem wir erstklassige Lösungen im gesamten digitalen Ökosystem bereitstellen, die der Verbesserung der gesamten Branche dienen.

Welche proaktiven Maßnahmen zum Sicherstellen der Brand Safety empfiehlst du?

Advertiser sollten sicherstellen, dass sie Technologien von Drittanbietern verwenden, um Brand Safety-Kontrollen vollständig abzudecken, und zwar sowohl pre- als auch post-bid. Wichtig ist ein benutzerdefiniertes Markensicherheitsprofil, das den Brand Values entspricht.