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Taboola kooperiert mit Ströer; Mehr Adblocker auf Mobile als auf Desktop

ExchangeWire bündelt die wichtigsten Nachrichten aus der Region DACH mit Schlaglicht-Interviews aus der deutschsprachigen Programmatic-Szene. Diese Woche: Taboola und Ströer kooperieren; Mehr Adblocker auf Mobile als auf Desktop; Neue Führungskraft bei Sizmek; Exklusivdeal zwischen adsquare und GfK; und Fünf Fragen an Bernd Hacker, Sprinklr.

Exklusivdeal zwischen Taboola und Ströer

Taboola bemüht sich um weitere Partnerschaften mit deutschen Publishern. Das israelische Unternehmen erweitert jetzt sein Portfolio dank einer exklusiven Zusammenarbeit.

Ab sofort kommen die Content-Empfehlungen von Taboola auf den Webseiten der von Ströer verantworteten Medien - beispielsweise t-online, kino.de usw. Die so genannte Discovery Platform von Taboola soll sukzessive im gesamten Störer Publisher Network ausgerollt werden.

“Ströer ist ein Key Player im deutschen Markt, und wir freuen uns darauf, mit dem Ströer-Team an innovativen Möglichkeiten zu arbeiten, um das Wachstum in den Bereichen Audience, Engagement und Umsatz anzukurbeln”, so Taboola-Gründer und CEO Adam Singolda in einer Pressemitteilung.

Neben Ströer arbeitet Taboola in Deutschland beispielsweise auch mit Welt, MSN und Sport1 zusammen.

Mehr mobile Adblocker als auf Desktop

Auf mobilen Geräten steigt die Zahl der Adblocker. Und nicht nur das - die Adblock Rate im mobilen Web übertraf im vergangenen Jahr erstmals die Zahl der Adblocker, die auf stationären Geräten eingesetzt wird. Das ist das Ergebnis einer Studie von PageFair.

Für das Jahr 2016 verzeichnete die Studie weltweit 616 Millionen Adblocker; 380 Millionen davon auf mobilen Geräten, der Großteil davon jedoch in der APAC-Region. Das mobile Adblocking ist in Europa und Nordamerika dagegen noch nicht so weit verbreitet. So sind beispielsweise in den USA und in Großbritannien jeweils nur ein Prozent der Mobilgeräte mit einem Adblocker versehen, während es in China 13 Prozent sind. Den Spitzenwert von 58 Prozent Adblockern erreicht Indonesien. Für Deutschland liegen bisher keine offiziellen Zahlen zum Adblocker-Einsatz auf Mobilgeräten vor.

Im europäischen Vergleich ist Deutschland jedoch Spitzenreiter, wenn es um Adblock-Software auf stationären Geräten geht. Hier erreicht Deutschland eine Adblocker-Rate von 29 Prozent. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es 16 Prozent, in Frankreich nur 11 Prozent.

Interessant für Publisher: Laut PageFair brechen fast drei Viertel aller Nutzer, die auf Anti-Adblock-Maßnahmen auf Publisher-Seiten stoßen, ihren Besuch ab. Die von Publishern wie Bild oder Süddeutsche eingesetzten Strategie, ihre Inhalte den Adblock-Nutzern vorzuenthalten, führt also überwiegend nicht dazu, dass User ihre Adblocker deaktivieren - sondern dass sie die entsprechenden Seiten meiden.

Die PageFair-Studie beruht unter anderem auf Zahlen aus Quellen wie eMarketer oder StatCounter, sowie Downloadzahlen für Adblock-Software und Install-Raten.

Mark Grether wechselt zu Sizmek

Deutsche Spitze für Sizmek: Mit dem Abtritt von Neil Nguyen als CEO von Sizmek sucht der Ad Tech-Anbieter eine neue Führungskraft. Mark Grether übernimmt die Führungsrolle bei Sizmek und leitet in Zukunft als Executive Chairman die Geschäfte.

Grether kommt von der Group M-Tochter Xaxis, die er ursprünglich mitbegründet hatte und bei der er zuletzt als COO wirkte. “Sizmek hat sich in der Digitalmarketing-Industrie eine starke Präsenz erarbeitet”, so Grether. “Ich freue mich darauf, das Unternehmen und sein Führungsteam zu leiten und das Wachstum des Unternehmens anzuschieben.”

In seiner neuen Position ist Grether für die Strategie und die Expansion von Sizmek verantwortlich. Während der Übergangsphase arbeiten Nguyen und Grether in der Sizmek-Führungsetage noch zusammen.

adsquare und GfK kooperieren

Mit Konsumentendaten aus der Marktforschung erweitert adsquare jetzt sein Datenportfolio. Das Berliner Unternehmen gibt eine Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen GfK bekannt.

Die GfK-Daten werden über adsquares mobilen Marktplatz ausgeliefert und helfen Advertisern dabei, dank lokalisierter Nutzerdaten ihre Kampagnen zielgenau auszusteuern. “Das Bereitstellen der detaillierten GfK-Konsumentendaten auf unserer Plattform ist ein wichtiger Teil unserer Strategie, qualitativ hochwertige Daten aus offline, online und mobilen Quellen für mobile, programmatische Werbekampagnen zu bündeln”, so adsquare-CEO Tom Laband.

Das adsquare-Angebot ist nicht nur in Deutschland verfügbar, sondern seit Neuestem auch in den USA, wo der Mobile-Spezialist im Januar 2017 ein Büro eröffnete.

Fünf Fragen an Bernd Hacker, Director Paid Media Software & Services EMEA, Sprinklr

Mal allgemein gefragt - wohin bewegt sich Social Media Advertising?

Social Media Advertising ist durch gigantische Targeting-Möglichkeiten und extrem hohe Reichweiten aus keinem Mediaplan in diesem Jahr und auch in den kommenden Jahren mehr wegzudenken. Allein die Retargeting-Möglichkeiten, die heute schon verfügbar sind, sind dem herkömmlichen Cookie- Targeting deutlich überlegen. Paid Social ist auch deshalb so erfolgreich, weil es Streuverluste minimiert und die 1:1-Ansprache von Kunden und potenziellen Kunden mit gezielten Creatives ermöglicht. Durch ständige Weiterentwicklung der führenden Anbieter wird Social in Zukunft noch deutlich stärker wachsen.

Sprinklr hat sich mit der Übernahme von TBG im August 2014 dem Bereich Social Media Advertising angeschlossen. Kannst du dazu etwas erzählen, v.a. mit Hinblick auf den deutschen Markt?

Sprinklr wächst im Bereich Social Advertising extrem schnell. Durch die einzigartige Verknüpfung von Paid, Owned, Earned Media und auch CRM bietet Sprinklr seinen Kunden eine vollkommen neue Möglichkeit des Targetings und der Kampagnenauslieferung. Gerade in den USA, aber auch vermehrt in Großbritannien, nutzen unsere Kunden bereits die gesamte Bandbreite der integrierten Sprinklr- Plattform. Der deutsche Markt hat hier noch etwas Nachholbedarf, aber genau dahingehend beraten wir unsere Kunden, die von den vielen Erfahrungen unserer anderen Kunden schnell lernen können.

Was genau macht denn das Zusammenspiel von Paid, Owned und Earned Media mit CRM so einzigartig?

Ziel eines jeden Unternehmens ist eine zielgerichtete Kundenansprache mit individuellen Werbebotschaften. Genau hierfür bieten die verschiedenen Social-Media-Kanäle eine ideale Plattform. Die großen Reichweiten und intelligenten Targeting-Möglichkeiten werden allerdings noch nicht effektiv genug genutzt. In vielen Fällen liegen notwendige Daten in Silos, ohne dass man direkt Zugriff auf sie hat. CRM- und/oder E-Mail-Daten sowie 1st Party-Daten werden nicht richtig ausgewertet, nicht in Werbekampagnen integriert und somit auch nicht “actionable” gemacht. Die Auswertung und Nutzung dieser Daten ermöglicht Unternehmen allerdings eine viel effektivere Kundenansprache - und das müssen Werbetreibende noch verstehen. Durch eine ganzheitliche Betrachtung von Paid, Owned und Earned Media in Echtzeit können Chancen und Risiken zudem schneller erkannt, Strategien daraus abgeleitet und gegen KPIs skaliert werden.

Im Juli 2016 schloss das Unternehmen eine satte Kapitalrunde von über 100 Mio. US-Dollar ab und es hieß, dass v.a. in die Expansion nach Asien investiert werden soll. Wie sieht es mit Sprinklrs Plänen für Deutschland aus?

Sprinklr beschäftigt derzeit 1.300 Mitarbeiter in 10 Ländern. Indien ist zum Beispiel seit mehreren Jahren ein wichtiger Standort für uns. 2016 sind die Länder China und Japan dazu gekommen, Anfang 2017 kommen die Niederlande und die Schweiz dazu. In Europa ist Deutschland neben UK und Frankreich der wichtigste Markt. Sprinklr investiert überall massiv in Personal und in die Infrastruktur und baut alle Standorte aus. Ab Q2 2017 bietet Sprinklr auch ein Data-Hosting in Deutschland an.

In welchem Bereich des Social Advertisings siehst Du in 2017 die größte Chance für Werbungtreibende?

Die größte Chance liegt ganz klar im Bereich dynamisches Retargeting – und zwar unter Zuhilfenahme sämtlicher First- und Third Party-Daten. Hier gibt es bereits jetzt die Möglichkeit, sämtliche Touchpoints der Kunden wie Webseiten, Apps, CRM-Systeme, Emails usw. miteinander zu verbinden, User in den Social- Media-Kanälen eindeutig zu identifizieren und automatisiert dynamisches Retargeting mit einer maßgeschneiderten Anzeige durchzuführen. Die Zeiten der manuellen Erstellung von Custom Audiences und eindimensionalem Targeting sind damit vorbei.