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Acceptable Ads Komitee von Eyeo; Rückgang der Adblocker-Rate

ExchangeWire bündelt die wichtigsten Nachrichten aus der Region DACH aus der deutschsprachigen Programmatic-Szene. Diese Woche: Erster Einblick in die Zusammensetzung des Acceptable Ads Komitees von Eyeo; Weniger Adblocker im Einsatz; Mobile Ad Spend in Deutschland steigt; Havas startet Adcity in Deutschland; und Upday monetarisiert über Inneractive. 

Eyeo überlässt Entscheidung über Acceptable Ads einem Kommittee

Nachdem sich Adblock Plus-Macher Eyeo den Zorn der Werbeindustrie zugezogen hat, will das Unternehmen jetzt gut Wetter machen. Die Entscheidung, welche Anzeigen als Acceptable Ads von ihren Adblockern durchgelassen werden, soll einem Komitee überlassen werden, das durch Vertreter der verschiedenen Stakeholder-Gruppen besetzt ist.

Die Zusammensetzung des Komitees ist bereits fast komplett, gibt Eyeo jetzt bekannt. Das insgesamt elf Mitglieder umfassende Acceptable Ads Committee setzt sich zusammen aus vier Mitgliedern für kommerzielle Beteiligte, also Advertiser, Ad-Tech-Provider, Werbeagenturen und Publisher. Hinzu kommen drei Experten aus den Bereichen Creative, Research und User, sowie drei Verbraucherschützer. Auch der “Normalnutzer” wird im Komitee repräsentiert werden; eine Kampagne in sozialen Medien soll den entsprechenden Kandidaten in Kürze ermitteln.

Aus den Reihen der Ad-Tech-Branche sind im Komitee derzeit Rocket Fuel Inc. ; Rakuten Marketing; Native Ads ; Sharethrough; The Media Trust; BuySellAds.com; Criteo; Look Listen; ZEDO; Bidio; Instinctive und Adtoma vertreten. Von Seiten der Advertiser ist lediglich Dell bisher am Komitee interessiert. Bei den Publishern übernehmen Condé Nast; Dennis Publishing; Local Media Consortium; TED Talks und Leaf Group Plätze im Komitee.

Fraglich bleibt, ob sich Eyeo mit dem Vorstoß jedoch nur der Verantwortung entziehen und seinem Adblock-Ansatz den Mantel der demokratischen Selbstüberprüfung überwirft. Schließlich müssen die Unternehmen, die auf Eyeos Whitelists kommen wollen, nach wie vor für das Privileg zahlen.

BVDW Adblocker Statistik: Rückgang

Ist der Adblocker-Spuk bald schon wieder vorbei? Immerhin ist die Nutzung von Adblock-Software in Deutschland deutlich gesunken. Das gibt der Online-Vermarkterkreis im BVDW jetzt bekannt.
Einer aktuellen Messung des OVK zu Folge unterdrückten im vierten Quartal 2016 Adblocker die Werbung auf 17,04% der gezählten Page Impressions. Im Vergleich zum vorherigen Q3 waren das mehr als 2% weniger.

Oliver von Wersch, Adblocker-Experte im BVDW: „Dass es von Messung zu Messung Schwankungen geben kann, ist völlig normal. Vor diesem Hintergrund ist besonders erfreulich, dass die Adblocker-Rate kontinuierlich rückläufig ist.” Grund für das Nachlassen der Adblock-Nutzungsrate seien unter anderem die öffentliche Diskussion der Kontroverse, an denen die betroffenen Unternehmen und Nutzer beteiligt seien, sowie Bemühungen, Online-Werbung zu optimieren und für Nutzer relevanter zu machen. „Ein weiterer Faktor ist die zunehmende Verlagerung der Nutzung auf mobile Endgeräte, auf denen Adblocker-Nutzung derzeit keine nennenswerte Rolle spielt. Für eine realistische Darstellung der Adblocker-Thematik ist es wichtig, dass wir den mitunter sehr abenteuerlichen Hochrechnungen im Markt eine tatsächlich gemessene Rate gegenüberstellen.“

Die zentral ermittelte Adblocker-Rate beruht auf den von rund zwei Drittel der OVK-Mitgliedshäuser weitergereichten Daten über den Anteil der geblockten Online-Werbung auf ihren Angeboten.

Mobile Ad Spend in Deutschland soll steigen

Im Jahr 2017 setzt Mobile zum Höhenflug an. So soll der mobile Ad Spend in diesem Jahr erstmals die 3-Milliarden-Euro-Marke überschreiten und insgesamt 3,16 Milliarden Euro im Gesamtjahr betragen. Das ist die Prognose von eMarketer.

Für das gesamte Werbespektrum - sowohl digitale als auch traditionelle Medien - erwartet eMarketer einen Werbeausgaben von 18,44 Milliarden Euro und somit ein Wachstum von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Digitale Werbeausgaben werden dabei bereits einen Marktanteil von 30% haben, was sich in rund 5,53 Milliarden Euro Werbeausgaben umrechnen lässt. Damit ist Digital das größte Werbemedium in Deutschland.

Printwerbung wird auch in Deutschland, ein Markt der traditionell von Printmedien dominiert wurde, dieses Jahr Einbußen hinnehmen werden. Laut eMarketer wird der Anteil der Printwerbung am gesamten Ad Spend auf 4.47 Milliarden Euro zurückgehen und insgesamt einen Anteil von nurmehr 24% am Werbemarkt haben. Und das zu Gunsten von TV, das erstmals den Ad Spend von Print übersteigt und 4,67 Milliarden Euro im Jahr 2017 betragen soll.

Obwohl das Fernsehen nach wie vor der bevorzugte Werbeplatz beispielsweise für die Automobilindustrie bleibt, ist vor allem Mobile nicht mehr aufzuhalten. Mobile Werbung ist bereits das stärkste Werbemedium im digitalen Bereich.

Havas rollt OOH Lösung Adcity in Deutschland aus

Die Havas Group bringt ihre auf Out of Home spezialisierte Lösung Adcity nun auch in Deutschland an den Start. Bereits vor zwei Jahren in Frankreich gelauncht, startete Adcity jetzt die datengetriebene Auslieferung von OOH-Werbung auf hierzulande.

So verbindet Adcity zum Targeting sozio-demografische, Verhaltens-, Mobilitäts- und Mediadaten, ermöglicht cross-mediale Werbeansätze und setzt NFC- und Bilderkennungstechnologie ein, um die OOH-Werbung ansprechend und interaktiv zu gestalten.

In der neuen Frankfurter Dependance übernimmt Steffen Ansorge die Führung. Ansorge sieht bei Adcity den Fokus auf datengetriebene Aussteuerung, und das in Verbindung mit lokalem Know-how:„Die enge Zusammenarbeit mit unseren Digitalspezialisten vor Ort aus den Bereichen Socialyse (Social Media Kommunikation), Mobext (Mobile Marketing) und Ecselis (Performance Planung) ist dabei ein deutlicher USP gegenüber anderen Agenturen am Markt. Dies gilt umso mehr angesichts der schnellen Entwicklung von Programmatic Advertising. Hyperlokale Planungen programmatisch über alle Medienkanäle aussteuern zu können, steht 2017 eindeutig im Fokus unserer Arbeit.“

Ansorge wechselt zu Adcity von der OOH-Agentur Kinetic.

Springers upday monetarisiert über Inneractives Exchange

Upday ist die mobile News-App des Springer Verlags für Samsung-Geräte. Die Monetarisierung der App läuft jetzt über Innex, die Ad Exchange von Inneractive. Damit kommt das Springer-Inventar programmatisch auf den Markt, und das sowohl auf privaten Marktplätzen als auch in der offenen Exchange.

Angesichts des großen Bedarfs an programmatisch gehandeltem Inventar in Europa, sowie des Übergangs vom direkten zum programmatischen Medienkaufs beispielsweise in Großbritannien, habe man entschieden, in den Verkauf des Inventars über programmatische Kanäle zu investieren, so Anita Nowobilska, Upday.

Vor einem Jahr war Inneractive für rund 70 Millionen Euro (USD$72 Millionen) von RNTS übernommen worden.