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Smartclip vermarktet für IP und G+J; ADITION, ADEX, Roq.ad Partnerschaft

ExchangeWire bündelt die wichtigsten Nachrichten aus der Region DACH mit Schlaglicht-Interviews aus der deutschsprachigen Programmatic-Szene. Diese Woche: Smartclip übernimmt Outstream-Vermarktung für IP und G+J EMS; ADITION, ADEX und Roq.ad schließen Technologiepartnerschaft; AdDefend bringt Anti-Adblock-Technologie nach Österreich; Neuzugang bei OpenX Deutschland; und Fünf Fragen an Frederike Voss, orbyd.

Smartclip vermarktet für IP und G+J EMS

Smartclip reißt noch mehr Outstream-Vermarktung an sich. Die RTL-Tochter konnte jetzt eine Partnerschaft mit IP Deutschland und der Gruner+Jahr Media Sales-Abteilung abschließen: Ab Januar 2017 vermarktet Smartclip für die beiden Medienanbieter - und soll sich damit gar zum “größten Anbieter für Outstream-Videowerbung” mausern, so das Unternehmen: Knapp 70 Prozent aller Internetuser werden nach eigenen Aussagen von smartclip über Outstream-Videoformate erreicht.

„Audio-visuelle Inszenierungen erweisen sich für digitale Branding-Kampagnen in Premium-Umfeldern inzwischen als äußerst attraktives und aufgrund der Kundenanzahl bewährtes Instrument”, sagt Oliver Vesper, Vorstand Smartclip. „Wir freuen uns, dass wir mit den qualitativ hochwertigen Digitalangeboten von G+J EMS und IP Deutschland nicht nur unser Portfolio sehr gezielt um weitere Premium-Umfelder ergänzen, sondern unseren Werbekunden damit auch die größte Reichweite im deutschen Markt bieten.“

Smartclips Technologie läuft im stationären Web, auf mobilen Webseiten inklusive iOS, sowie im In-Feed Bereich. Das Out-Stream-Format gibt es für die Werbekunden sowohl als Stand-alone-Produkt, als auch in Kombination mit dem In-Stream Format.

Vor einigen Monaten hatte smartclip bereits Vermarktungspartnerschaften mit iq Digital und Mair Dumont abgeschlossen.

Cross-Device Technologiepartnerschaft zwischen ADITION, ADEX und Roq.ad

Drei deutsche Adtech-Anbieter tun sich zusammen, um im Bereich Cross-Device-Advertising neue Wege zu gehen: Adserver ADITION, DMP-Anbieter ADEX und Cross-Device-Spezialist Roq.ad schließen eine strategische Partnerschaft mit dem Ziel, Werbetreibenden eine datenbasierte und zugleich datenschutzkonforme Ansprache von Konsumenten über alle digitalen Endgeräte hinweg zu ermöglichen.

Dieses soll durch die Verknüpfung der Systeme der drei Kooperationspartner möglich werden - um damit auf Basis von CRM- und anderen Daten zu jedem Zeitpunkt und cross-device zielgruppenpräzise und relevante Werbung einzublenden. Die eindeutige Zuordnung von Nutzungsanalysen basiert auf anonymisierten IDs zu Endgeräten und soll ein konsistentes und ganzheitliches Marken- und Kommunikationserlebnis über verschiedene Endgeräte hinweg garantieren.

Jörg Klekamp, Vorstand ADITION technologies: „Eine ganzheitliche Sicht des Kunden und seine integrierte Ansprache über alle Kanäle, Touchpoints und Endgeräte hinweg ist eine der größten Herausforderungen, vor denen das Marketing heute steht. Durch die Partnerschaft von ADITION und ADEX mit Roq.ad können wir Werbetreibenden hierfür eine hochwertige Lösung bieten und unseren Anspruch untermauern, mit führenden Technologiekonzepten dem Marketing digital neue Möglichkeiten zu eröffnen.“

Über eine entsprechende Schnittstelle lassen sich zudem alle Daten für den programmatischen Mediaeinkauf über die ADITION Demand-Side-Plattform von Active Agent nutzen. Carsten Frien, Gründer & CEO von Roq.ad „Wir freuen uns sehr, dass wir The ADEX und ADITION mit unserer innovativen Cross-Device-Technologie überzeugen konnten. Das zeigt, dass Marketer immer stärker auf datenbasierte Entscheidungen setzen und über individuelle Devices hinausblicken, um so die realen Personen dahinter optimal erreichen und ansprechen zu können.“

AdDefend expandiert nach Österreich

Anti-Adblock-Technologie kommt nun auch nach Österreich: Das deutsche Unternehmen AdDefend schließt eine Kooperation mit den österreichischen Publishern aus der VGN Verlagsgruppe News und Landwirt.com ab, so der Standard.

Nach dem Start in Deutschland und der Expansion in die Schweiz und nach Frankreich setzt AdDefend damit das Wachstum ins Ausland fort. Unterstützt wird das Unternehmen von seinem neuen Country Manager Österreich, Clemens Mühlbacher.

In Deutschland unterstützt die Technologie von AdDefend bereits Publisher wie Focus Online, Die Welt oder Autobild. Dabei bietet das Unternehmen Tools, die Adblocker umgehen und die automatisierte Monetarisierung des Adblock-Traffics ermöglichen. Unterstützt werden derzeit die Adserver von Google und ADITION.

Neuer Commercial Director DACH bei OpenX

OpenX holt sich Verstärkung für sein Münchner Office. Dort übernimmt Richard Kidd jetzt den Posten als Commercial Director DACH.

Direkt dem Geschäftsführer EMEA, Andrew Buckman, unterstellt soll Kidd die strategische Ausrichtung der Adtech-Plattform in den deutschsprachigen Märkten übernehmen. Dabei wird er sein Augenmerk vor allem auf die Entwicklung und den Ausbau der Beziehungen zu Publishern richten.

Kidd arbeitete zuletzt in beratender Position für verschiedene Unternehmen und begleitete diese beim Aufbau ihrer programmatischen Aktivitäten. Zuvor war Kidd unter anderem bei DoubleClick, Magnify, Adconion und YuMe tätig gewesen.

Fünf Fragen an Frederike Voss, CEO und Co-Founder, Orbyd

Ist Programmatic Advertising im deutschsprachigen Raum immer noch ein Buch mit sieben Siegeln? Wieso?

Programmatic Advertising hat sich in den letzten Jahren im deutschsprachigen Raum sehr gut entwickelt. Alleine für 2016 prognostiziert der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) einen Umsatz von 556 Mio. über den automatisierten Media-Handel. Dennoch zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Einkaufs- und Verkaufsseite, was die kaufmännische und technologische Umsetzung sowie den Aufbau von Know-How und Ressourcen angeht. Während Programmatic Advertising für Werbungtreibende, Agenturen und Trading Desks fester Bestandteil der Unternehmensstrategie geworden ist, haben viele Publisher und Vermarkter die Herausforderung, Inventare über unterschiedliche Marktmodelle skalierend programmatisch bereitzustellen.

Orbyd unterstützt deshalb Inventargeber im DACH Markt aktiv dabei, die kaufmännische Ausrichtung und die praktische Umsetzung von Programmatic Advertising Strategien voranzutreiben. Neben dem Beratungsgeschäft ist deshalb die Meta SSP ein wichtiger Akzelerator im Markt.

Wie hat sich insbesondere die Idee einer Meta SSP seit dem Start von Orbyd 2015 in Deutschland bewährt?

Der Erfolg unseres Meta SSP Produkts seit dem Launch von orbyd Anfang 2015 zeigt, dass wir die aktuellen Marktbedürfnisse nach mehr Flexibilität bei gleichzeitiger Vereinfachung in Bezug auf den Einsatz von SSP Technologien optimal decken. Wir bieten neben einem Managed Service auch einen Self Service, um auf die unterschiedlichen Anforderungen und Entwicklungsstadien unserer Kunden eingehen zu können. Dabei ist es unser erklärtes Ziel, unsere Kunden mittel- bis langfristig so aufzustellen, dass durch den Self Service wieder mehr Kontrolle, Handlungshoheit und Transparenz in die einzelnen Medienhäuser zurück geholt wird. Bereits heute zählen namenhafte Medien-Häuser wie Burda Vermarkter BCN, Condé Nast und auch Scout24 zu unseren Kunden.

Und welche Veränderungen auf dem deutschen Markt stellst du hinsichtlich Programmatic Advertising allgemein fest?

Der Trend geht stark dahin, die Vorteile von Programmatic Advertising im eigentlichen Sinne auszuschöpfen. Das bedeutet, dass die klassischen 1:1 Beziehungen wie z.B. in klassischen privaten Marktplatz-Modellen in Form von Deals vermehrt durch offenere Handlungsszenarien substituiert werden.

Der anfängliche Gedanke, absolute Sicherheit und Ausschluss von Risiken könne nur in Form von Deals erreicht werden, herrscht mittlerweile nicht mehr vor. Über sogenannte Safe Marketplaces können Publisher und Vermarkter ihre Spielregeln für den automatisierten Mediahandel genau definieren und steuern. Der Vorteil hierbei ist, dass auf Einkäufer-Seite eine Konkurrenzsituation für den Erwerb von Werbeflächen und Daten geschaffen, und so eine Umsatzmaximierung auf Publisher Seite geschaffen wird.

In 2016 schätzen wir den Anteil Private vs. Safe Marketplace auf 40/60, wohingegen wir noch vor zwei Jahren eine Verteilung von 80/20 gesehen haben.

Auch in einem von Publishern stark geprägten Markt wie Deutschland hat die Supply-Seite stark zu kämpfen. Welche Trends sind hierzulande zu bemerken?

Aktuell sehen wir einen starken Trend zur Konsolidierung auf Vermarkter-Seite. Dies ist u.a. die logische Konsequenz einer ausgeprägten Emanzipation auf Publisher-Seite. Publisher beginnen eigene Lösungen und Technologien sowie Know-How und Resourcen inhouse aufzubauen, um wieder mehr Kontrolle und Transparenz zu erhalten. Und letztendlich die eigene Marge zu optimieren. Die orbyd Meta SSP im Managed oder Self Service bietet deshalb für Publisher ein Tool auf dem Schritt zur Unabhängigkeit.

Das Thema Datenschutz ist in Deutschland besonders aktuell. Welche Ratschläge gebt ihr euren Klienten in dieser Hinsicht?

Das Wichtigste ist hier immer auf dem Laufenden zu bleiben, sich über aktuelle Diskussionen zu informieren und mit seinem Experten Team darüber zu beraten, inwieweit Änderungen oder Themen das eigene Unternehmen betreffen. Zudem sollten die gewählten Technologien immer nach Konformität geprüft werden, um bei diesem hochsensiblen Thema kein Risiko einzugehen.